Meine Produktion von Milchkühen

Wie kann ich dreidimensionale Milchkühe für einen raumfüllenden Alpaufzug herstellen?

Zielgrösse:
24 individuelle Kühe, ca. 30cm lang, alle im gleichen Massstab.

Wirkung:
Der Euter soll prall sein. Die Kuh nicht zu stark abstrahiert sein und eher ausgemergelt wirken. Die Tiere sollen nicht enthornt sein. Ihre Glocken sind aus unerklärlichen Gründen abhanden gekommen.

Material:
Aus Altpapier und Fischkleister (= Papiermaché)

Lösungssuche für die Formen:
Mit Luftballons und /oder Karton experimantiere ich und suche mögliche Grundformen. Diese Formen überklebe ich mit gerissenen Zeitungsschnipsel und Fischkleister. Keine Resultate überzeugen, die Form muss ich mir selber herstellen.
Experimente
Entscheid:

Mit Modellierton werde ich die Einzelteile einer modellieren (positiv) und mit Gips für die Negativform übergiessen. Ich brauche sechs Gips-Negativformen, zwei für den Körper, zwei für die Vorderbeine und zwei für die Hinterbeine. Die Details wie Ohren, Schwanz, Zitzen und Hörner montiere ich separat.

modellierter Kuhkörper, positiv
Produktion der Formen:

Die Körpergrundform modelliere ich aus Ton. Als Vorlage dient mir diverses Bildmaterial und eine naturalistische Spielzeugkuh. Für das Positiv meiner Gipsformen halbiere ich den Körper der Länge nach. Die Modelliermasse ist weich und verformt sich schnell. Die beiden Hälften übergiesse ich mit Gips. Geduld ist nötig, um das vollständige Abbinden des Gipsen abzuwarten, bevor ich den weichen Modellierton mit den Fingern heraus holen kann. Die Form fette ich noch reichlich mit Melkfett ein. Ich bin gespannt ob die Hälften in der Endproduktion noch zusammen passen. Die vier Beine modelliere ich anschliessend und im gleichen Verfahren wie für die Körperhälften entstehen die Negative für die Beine.
Gips-Negativ-Form
Die serielle Produktion von 24 einzigartigen Milchkühe:
Ich schichte nun Tag für Tag, Woche für Woche und Lage für Lage Zeitungpapier mit Fischkleister in den Negativformen auf. Die Trocknungszeit dauert mindestens 24 Stunden bei Zimmertemperatur. Ein Trocken auf dem Heizungsradiator erwies sich als Gefahr für meine Formen, der Gips wird durch die starke Wärme brüchig.

Kuheinzelteile
Mit der Zeit wird der Gips immer brüchiger. Ich habe aber Glück, es zerbricht mir keine Form und trotz  abgegbrochenen Details halten die Formen stand für die 24 Kuhteile.

Parallel entstehen nun die Kühe. Zuerst klebe ich die beiden Körperhälften zusammen.  Die Körperhälften sind nicht passgenau, die Ausbesserung der Ungenauigkeiten garantiert die Einzigartigkeit jeder einzelnen Kuh. Ich habe also eine serielle Produktion von Unikaten. Anschliessend werden die Beine mit Streifen von Zeitungspapier und Kleister angeklebt. Das Maul, die Ohren, die Hörner geben der Kuh eine gewissen Ausdruck. Meine Milchkühe erhalten natürlich noch Zitten an ihre Euter. Ganz zuletzt vervollständige ich die Bemusterung und ein Schwanz darf auch nicht fehlen.

Ich bin nun stolz auf meine Herde. Und schon bald formieren sich die Kühe für die Züglete.
Ansicht Papiermache Kuh von hinten
Kuhherde

 

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